(Quelle: Anna Jäger)
Anna Jäger hat im Sommer 2019 ihre Matura abgeschlossen. Die ehemalige Chefredakteurin des Ultimatums befindet sich momentan in einem Zwischenjahr. Doch sie legt sich keineswegs auf die faule Haut. Was im vergangenen halben Jahr alles Spannendes im Leben von Anna Jäger passiert ist gibts in diesem Interview nachzulesen.
Anna, was machst du momentan?
In einem Zwischenjahr schnuppere ich etwas in die Arbeitswelt hinein. Ich absolviere momentan ein einjähriges Praktikum im Bereich Eventmanagement und Marketing in einer Agentur in Appenzell Ausserrhoden.
Was qualifiziert dich für diese Tätigkeit?
Ich habe keine Angst davor, mich Aufgaben zu stellen, denen ich vorher noch nie begegnet bin. Und ich würde sagen, ich habe ein gewisses Talent ein eigenes Projekt zu planen, durchzuführen und nicht direkt zu resignieren, wenn es mal nicht so funktioniert wie es soll. Das sind Dinge, die entscheidend sind im Eventmanagement.
Weisst du bereits was du studieren willst?
Ich überlege im Moment noch, ob ein Wirtschaftsstudium an der HSG oder ein Kommunikationsstudium an einer anderen Uni besser zu mir passt.
Inwiefern bist du politisch aktiv?
Seit Anfang 2019 bin ich Mitglied bei den Jungen Grünliberalen und diesen Herbst durfte ich sogar für meine Partei für den Nationalrat kandidieren. Des Weiteren engagiere ich mich in diversen politischen Projekten, besonders in Themen, die mir persönlich sehr wichtig sind wie z.B. in der Frauenförderung.
Wieso hast du dich für die GLP entschieden?
Die GLP ist eine Partei der politischen Kompromisse und der gesellschaftlichen Offenheit. Das ist eine politische Philosophie, die ich sehr schätze. Auch die Vision von einer liberalen Gesellschaft, teile ich. Besonders wichtig sind aber die anderen Menschen. Dort hatte ich viel Glück und durfte schon viele tolle und spannende Persönlichkeiten kennenlernen.
Stimmst du mit jedem Aspekt im Parteiprogramm überein, und wenn nein, in welchem Punkt nicht?
Ich denke, wer das von sich behaupten kann, hat das Programm wohl noch nie richtig reflektiert. Auch wenn ich in vielen Bereichen mit der Parteilinie übereinstimme, würde ich sagen, dass ich doch meine eigene, vielleicht etwas andere Meinung habe, insbesondere in den Bereichen Wirtschafts- und Migrationspolitik.
Beschreibe die Erfahrung, die du mit dem ersten eigenen Wahlkampf gemacht hast.
Die Zeit des Wahlkampfes war eine sehr intensive. Ich musste mich nicht nur vertieft mit meinem eigenen politischen Profil auseinandersetzen, sondern war auch viel unterwegs an Ständen und Veranstaltungen. Besonders interessant war für mich der Austausch mit anderen Kandidatinnen und Kandidaten aus anderen Parteien.
Wie sieht deine politische Zukunft aus?
Wenn ich das bloss selbst wüsste! Mich interessiert jedoch besonders die Politik auf Stadt- und Kantonsebene, weil mir meine Region sehr am Herzen liegt und ich glaube, da am meisten erreichen zu können.
Weshalb ist politisches Interesse bereits in der Kanti wichtig und was motiviert einen dazu?
Die Kantizeit ist perfekt, um in die Politik einzusteigen. Man hat genug Zeit, um sich zu engagieren und eigene Projekte zu starten – bei mir war das auch nicht allzu selten während einer langweiligen Schulstunde der Fall. Die Politik ist eine mega coole Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und seinen Horizont zu erweitern.
Wie steigt man als Kantischüler möglichst einfach in die Politik ein?
Falls du jemanden kennst, der sich politisch engagiert, wird er sich sicher freuen, wenn du ihn ansprichst, er kann dir sicher weiterhelfen und allenfalls Kontakte vermitteln. Ansonsten ist es heute ja zum Glück einfach möglich, Parteien auf Social-Media-Kanälen anzuschreiben. Dort wirst du auf jeden Fall bald eine Rückmeldung auf dein Anliegen bekommen.
Was willst du in Zukunft sonst noch erreichen?
Ich möchte auf jeden Fall in Zukunft etwas Eigenes aufbauen. Was das sein wird, ist mir selbst noch nicht ganz klar. Aber wir leben in einer Welt voller Möglichkeiten und es lohnt sich diese auszuloten – jeder auf seine Weise.
Welchen Tipp möchtest du den aktuellen Kantischülern noch mitgeben?
Traut euch, so zu sein wie ihr seid und das zu machen, worauf ihr Lust habt! Nutzt die Chancen, die sich euch bieten, sei es im politischen, im sportlichen oder einfach sonst im Leben! Ihr seid nie mehr so frei von Verantwortung, wie in der Kantizeit.