(Quelle: Mauro De Stefani)
Am 11. Februar ist für Sek-Schüler/-innen die letzte Möglichkeit sich für die Aufnahmeprüfung anzumelden. Dabei stehen acht Schwerpunkte zur Auswahl. Ich wollte wissen, warum man welchen wählen sollte.
Ich habe bei jeder Fachgruppe des jeweiligen Schwerpunkts um ein Statement gebeten, warum man als Kantischüler/-in mit diesem Schwerpunkt am meisten profitiert. Ungeachtet jeglicher Vorurteile und persönlicher Präferenzen wird hier jeder Schwerpunkt vorgestellt. Natürlich können auch bisherige Schüler/-innen etwas über ihren Schwerpunkt dazulernen oder neue Motivation dafür schöpfen.
Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten (Frau Rekade)
Im Zentrum des Bildnerischen Gestaltens steht die Entwicklung von eigenen gestalterischen Arbeiten im Bereich Kunst und Design. Man setzt sich mit Bildern aus Kunst und Alltag auseinander, lernt diese kritisch zu betrachten und zu verstehen.
Das Fach Bildnerisches Gestalten fordert das Hinterfragen vorherrschender Konventionen und ein Denken ausserhalb der gewohnten Strukturen. Bei der Entwicklung eines Projekts sind Offenheit, Neugier, Planung sowie gestalterische Fähigkeiten und Verfahren gefragt. Es werden persönliche Vorstellungen, Ideen und Absichten in unterschiedlichen Medien (unbewegte und bewegte Bilder, dreidimensionale Werke in Plastik, Architektur, Installation und Performance) zum Ausdruck gebracht.
In einer zunehmend automatisierten und digitalisierten Welt wird Kreativität im Denkprozess mehr und mehr gefordert. Neue, ungewöhnliche Betrachtungsweisen von Situationen und Problemstellungen führen zu innovativen Lösungen. So muss der Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten nicht unbedingt zu einem Studium in gestalterischer Richtung führen. Die Art und Weise wie gestalterische Projekte entwickelt werden, ist jener, wie beispielsweise Wissenschaftler*Innen ein Experiment aufbauen, in der Wirtschaft eine Marketingstrategie entwickelt wird oder wie Lehrer*Innen eine spannende, unkonventionelle Unterrichtssequenz entwickeln, sehr ähnlich. Nach einer gestalterischen Matura ist man aber sicher gut vorbereitet für ein Studium in Kunst, Design, Film oder auch in der Kunstvermittlung.
Schwerpunkt Spanisch (Herr Sonderegger)
Spanisch ist eine Weltsprache, eine der sechs Sprachen der UNO und die offizielle Sprache in 21 Ländern. Gesamthaft können sich gegen 500 Millionen Menschen auf Spanisch verständigen. Unter den westlichen Sprachen, den Wirtschaftssprachen oder im Internet ist sie nach Englisch sogar die Nummer zwei. Spanischsprachige Länder sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor (Kaffee, Früchte, Bodenschätze, Entwicklung, Export- und Produktionsraum, Tourismus). Das BIP dieses Raumes wird nur von den USA übertroffen. Die hispanischen Länder bilden einen vielseitigen Kulturraum: von der westlich-arabischen Kultur in Spanien bis zur Neuen Welt mit dem Erbe der Hochkulturen der Inkas, Mayas und Azteken. Zehn Literaturnobelpreisträger und zwei Friedensnobelpreisträger stammen aus hispanischen Ländern. Auch in Kunst, Architektur, Musik, Film und Gastronomie hat die Kultur dieser Länder ihren festen Platz auf der Welt erobert.
Latein (Herr Wenk)
Mit dem Schwerpunktfach Latein taucht man ein in die vielseitige Geschichte des europäischen Sprachraums. Mit Latein lernt man die Grundlagen von jeder geschichtlichen Arbeit zu verstehen. Obwohl heute für ein Geschichtsstudium keine Bedingung mehr, bieten Lateinkenntnisse einen enormen Vorteil bei der Bearbeitung und Analyse von antiken Texten. Man entwickelt ein fundiertes Gefühl für alle Sprachen und verbessert dadurch Sprachgewandtheit und Ausdruck. Latein ist eine Sprache für genaue Schüler*Innen, denen es Spass macht sich hinzusetzen und mit logischer Vorgehensweise eine Lösung zu finden. Mittlerweile sind die meisten historischen Texte zur Genüge übersetzt und doch entwickelt man einen anderen Bezug dazu, wenn man fähig ist, ihn selber zu übersetzen. Die spannende 2000-jährige Geschichte hat Einflüsse in praktisch jedes Fachgebiet und offenbart viele Gegenwartsbezüge. Latein ist wie Klavierspielen: wenn man sich hinsetzt und dranbleibt, bis es funktioniert, macht es schlussendlich eine Menge Spass.
Physik und Anwendungen der Mathematik (Frau Rupflin)
Mit Mathe und Physik schafft man sich die besten Voraussetzungen für jedes Studium, denn in jedem Studiengang wird zu einem gewissen Teil Mathe vorausgesetzt. In diesem Schwerpunkt erwirbt man die Fähigkeit, effizient an ein Problem heranzugehen und dieses dann auch zu bewältigen. Dabei schärft man seine analytische Denkweise, denn auswendig lernen kann jeder. Ein gutes Verständnis von mathematischen Problemen und Vorgehensweisen ist zwingend erforderlich für jedes naturwissenschaftliche Studium. Im Physik-Schwerpunkt beleuchtet man verschiedene Teilgebiete, die Einblicke in verwandte Fachgebiete eröffnen, wie etwa Elektrotechnik, Maschinenbau oder Astronomie. Im Praktikum erlernt man erstmals den Umgang mit verschiedenen technischen Hilfsmitteln, wodurch physikalische Vorgänge sowohl im Alltag als auch in einem komplexeren Umfeld erklärt werden können.
Wirtschaft und Recht (Herr Köppel)
In diesem Schwerpunkt wird ein sehr breites Orientierungswissen vermittelt. Dieses Orientierungswissen ermöglicht unseren Schüler*Innen, sich rasch in einem komplexen wirtschaftlichen und rechtlichen Umfeld zurechtzufinden. Im volkswirtschaftlichen Unterricht werden zudem politische Belange wie Umweltpolitik, Sozialpolitik oder Geldpolitik ausführlich betrachtet. In zahlreichen Unternehmens- und Staatssimulationen wird Wissen vernetzt und angewandt.
Musik (Corinne Dörig und Basil Herold)
Bist du musikalisch und möchtest deine Leidenschaft in den Schulalltag integrieren? Dann ist das Schwerpunktfach Musik genau das richtige für dich und Leute, die gerne musizieren und singen oder Lust haben in verschiedenen Musikformationen mitzuwirken. Mit Instrumentalunterricht, Chor und Theorie bietet es etwas für alle Geschmäcker und eignet sich für jeden, egal ob man sich für später als Hobbymusiker*In, Lehrer*In oder Musikstudent*In sieht. Wer Schwerpunktfach Musik wählt, wirkt gerne in Gruppen mit, ist kreativ und offen für gemeinschaftlich erarbeitete Projekte und freut sich über Resultate, welche man in der Klasse zusammen erreicht. Auch Konzert- und Theaterbesuche gehören natürlich zum Schwerpunktfach Musik. Voraussetzung ist neben der Freude an der Musik 1,5 Jahre Unterricht auf Deinem Hauptfach Instrument vor der Kantizeit
Biologie und Chemie (Herr Schmidt)
Biologie und Chemie sind die Wissenschaften, die am meisten Aktualität geniessen. Wenn man Neuigkeiten aus wissenschaftlichen Quellen vernimmt, sind es meist neue Erkenntnisse in Medizin, Chemie oder Biologie. In diesem Schwerpunkt wird viel praktisch gearbeitet. Sei es beim Versuchen im Schulzimmer, beim Sezieren im Labor oder beim selbstständigen Datensammeln. Dabei wird oft praktisch mit Tieren und und Pflanzen gearbeitet, wobei die Schule dahingehend eine grosse Vielfalt an Möglichkeiten bietet. In Chemie werden Vorgänge und Phänomene vom ganz grossen Massstab bis hin zur Mikroebene analysiert und erklärt. Mit dem erfolgreichen Abschluss im Schwerpunkt Bio/Chemie bringt man alle Voraussetzungen mit für ein Medizinstudium sowie auch für jedes andere naturwissenschaftliche Studium an der ETH oder an der Uni. Auch aktuelle Themen wie die Nachhaltigkeit von Mensch-Umwelt-Interaktion wird im Unterricht thematisiert. Dabei werden Lösungsansäzte selber entwickelt, besprochen und ausgewertet.
Italienisch (Patrick Rugo)
Italiano – Landessprache sowie Teil der Schweizer Bevölkerung, Kultur und Geschichte. Unabhängig davon, wie weit du dich in den Süden begibst, Italienisch wird dir sicherlich weiterhelfen. Dadurch wird Italienisch auch zu einer der gefragtesten Zusatzqualifikationen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Wenn du an der Kanti diesen Schwerpunkt wählst, eröffnen sich dir zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, an Austauschprojekten und Sprachaufenthalten teilzunehmen. Diese Angebote werden rege genutzt und gewähren Schülerinnen und Schülern einen ganz persönlichen Einblick in die italophone Kultur.