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Am Samstag findet die 42. Session des Jugendparlaments aus den Kantonen St. Gallen und Appenzell Inner- und Ausserhoden statt. Allerdings muss dieses Jahr auf den Komfort und die Atmosphäre des Herisauer Regierungsgebäudes verzichtet werden. Debattiert wird stattdessen über Zoom.
Not macht erfinderisch. Zumindest treibt sie einem zum Umdenken an. So auch die Organisatoren des Jugendparlaments aus St. Gallen und Appenzell. Schon früh war klar, dass eine Session in gewohntem Rahmen dieses Jahr nicht realistisch ist. Ebenso früh war jedoch auch klar, dass man keines Falls auf das gemeinsame Politisieren verzichten möchte. Die entsprechende Lösung war schnell gefunden und wie in vielen anderen Branchen setzt man hier auf die Möglichkeiten der Digitalisierung. Die diesjährige Session wird über die Video-Chat Plattform Zoom in einem virtuellen Regierungsgebäude abgehalten.
Und doch ist es für das Jugendparlament eine Premiere in seiner bereits gut zwanzigjährigen Geschichte. Regelmässig fanden in den letzten Jahren zwei Sessionen statt: eine im Frühling, die andere im Herbst. Dabei wurden Diskussionen über verschiedenste politische Themen geführt. Zumeist ergab sich ein Mix aus aktuellen Abstimmungsvorlagen und diversen anderen Belangen, die sich schon länger im politischen Diskurs unseres Landes gehalten haben. Somit kommen Jugendliche ohne grosse Politikerfahrung zum ersten Mal auf eine Art und Weise mit Themen in Berührung, die es ihnen erlaubt, sich einen grundlegenden Überblick zu verschaffen. Bei der Organisation des Jugendparlaments wird immer sorgfältig darauf geachtet, dass für das Verständnis keinerlei Vorwissen erforderlich ist. Interesse und aktives Mitdiskutieren werden jedoch vorausgesetzt.
Zu jeder Session gehört auch der Besuch und die Rede eines hochkarätigen Politikers. In den letzten Jahren waren dies unter anderen Christoph Blocher, Paul Rechsteiner oder Aurelia Frick, die damalige Regierungsrätin des Fürstentum Liechtensteins. Diese Politiker stimmen entweder mit einer Eröffnungsrede auf das Programm ein oder stellen sich in einem offenen Interview den Fragen aus dem Publikum. Dabei bieten sich Möglichkeiten, nach Dingen zu fragen, welche man in den alltäglichen Medien nicht erfahren würde. Für dieses Mal sind es Ständeratspräsident Hans Stöckli und Regierungsrat Yves Noël Balmer, die sich die Zeit für Gespräch und Diskussion nehmen.
Neben dem passiven Teil des Zuhörens wird aber auch die Möglichkeit geboten, sich nach kurzen Informations-Inputs über Themen auszutauschen. Dabei wird auf aktives Mitdiskutieren von allen Wert gelegt. Dieses Jahr wird über Themen wie gleichgeschlechtliche Adoption, Cybersicherheit oder Spitalschliessungen diskutiert werden. Dabei wird darauf geachtet, dass Inputs objektiv und die Diskussionen ausgewogen sind. Die ganze Veranstaltung ist komplett unabhängig von Partei-Interessen und beleuchtet Themen aus allen möglichen Blickwinkeln.
Zum einen kann man dieses Angebot nutzen, um ein erstes Mal Einblick in die Geschehnisse des politischen Alltags der Schweiz zu erhalten. Oder man beginnt, sich mit anderen Interessierten über Ideen auszutauschen und bildet sich so seine eigene Meinung und findet zu einer persönlichen Gesinnung. Schon manchen Persönlichkeiten des politischen Geschehens in der Schweiz verhalf das Jugendparlament zu einem Start für persönliches politisches Engagement. Andri Silberschmidt, Mike Egger oder Dominic Täubert haben alle über das JuPa ihren Weg in die Politik gefunden.
Die Anmeldung läuft bereits und ist noch bis Samstag offen. Die Session dauert voraussichtlich von 13:00 bis 16:30 Uhr am Samstagnachmittag. Vorausgesetzt wird lediglich Zoom auf deinem Handy und Interesse an Politik sowie Freude am Diskutieren.
Die Anmeldung zur Session findest du unter folgendenem Link: https://www.jupasgaiar.ch/unsere-events/e-session-1/