Öffnung der KSBG-Bibliothek

Nach dem Beschluss des Bundesrates vom 29. April 2020 dürfen ab dem 11. Mai unter anderem Bibliotheken wieder geöffnet werden. Dies war ursprünglich nicht so geplant und bedeutete ziemlich viel organisatorischen Aufwand für die städtischen Bibliotheken. Wie die KSBG-Bibliothek darauf reagierte, erläutern Frau Akeret von Seite der Bibliothek und Frau Santschi als Zuständige der Schulleitung in einem Interview.

Was war Ihre Reaktion, als sie hörten, dass die Bibliotheken ab dem 11. Mai wieder öffnen sollten?

Akeret: Ich war überrascht über die vorgezogene Öffnung und es tat sich natürlich die Frage auf, was das für uns bedeuten wird. Ich hätte mich über eine Wiederaufnahme des Betriebs gefreut, denn es ist schon sehr anders von zuhause aus zu arbeiten.

Santschi: Für uns war von Anfang an klar, dass die Bibliothek als Teil der Schule gezählt wird und somit erst voraussichtlich ab dem 8. Juni wieder geöffnet wird.

 

Wie sahen ihre Hoffnungen aus? Warum wollten Sie eine Öffnung?

Akeret: Es wäre vor allem für die Maturanden* schön gewesen, da wohl kaum alle zuhause so konzentriert lernen können. Auch für das Bibliotheksteam ist es sehr Schade, denn die Zeit der Maturaprüfungen ist ein wenig das Highlight des Jahres, wenn so viele SuS vor Ort sind und man richtig mitfiebern und zu Seite stehen kann mit Ratschlägen. Hoffentlich ist das nächstes Jahr wieder möglich.

 

Was sprach gegen die Wiederaufnahme des Betriebs der KSBG-Bibliothek? Städtische Bibliotheken sind ja auch wieder geöffnet.

Santschi: Die Schulleitung bestand auf der Schliessung, denn wie bereits gesagt ist die Bibliothek Teil der Schule. Die Bibliothek unabhängig zu öffnen ist nicht umsetzbar, da die Gebäude nicht getrennt werden können. Wir verstehen natürlich, dass es für die Maturanden nicht ideal ist, aber wir müssen uns alle mit dieser Situation arrangieren.

 

Konnte kein Schutzkonzept erarbeitet werden?

Akeret: Für die Bibliothek wäre es möglich gewesen ein Schutzkonzept auszuarbeiten, aber es hätte auf das ganze Haus übertragen werden müssen. Dies ist wieder schwer umzusetzen. Und ausserdem kam dies alles sehr spontan und auch der Schweizerische Bibliotheksverband musste innert kürzester Zeit ein Schutzkonzept aufstellen, was nicht einfach war.

Santschi: Genau, ein Schutzkonzept wäre sehr aufwändig, denn beispielsweise Einlassbegrenzung wären nötig gewesen, da die Maturanden zu Erwachsenen zählen. Dies müsste wieder kontrolliert werden, dafür fehlt schlichtweg das Personal.

 

Öffnet die Bibliothek mit der Inbetriebnahme des UG-Unterrichts am 25. Mai?

Akeret: Ja, die Bibliothek wird ab heute Montag mit angepassten Öffnungszeiten wieder offen sein, aber nur für die UG-lerInnen. Den Maturanden hätte dies auch nichts mehr gebracht, da ab Montag auch die Prüfungen beginnen.

Santschi: Das ist so. Obwohl auch die frühere Aufnahme des Unterrichts für das UG ziemlich kurzfristig war, suchten wir nach der möglichst besten Lösung. Es wird einige Freilektionen geben für die SuS, wegen dem Halbklassenunterricht, Ausfällen durch Maturaprüfungen und auch weil zwei Lehrpersonen noch nicht unterrichten können, da sie einer Risikogruppe angehören. Uns war es wichtig, dass die SuS dann gut untergebracht sind und so haben wir uns entschieden die Bibliothek für diesen Zweck wieder zu öffnen. Will man jedoch die Hygienemassnahmen einhalten, herrscht bald Platzknappheit in der Bibliothek, deswegen wird sich der Betrieb vorerst wirklich nur auf die Angehörigen des UG begrenzen.

 

Akeret: Für die Maturanden war es immer möglich Medien, die sie benötigten für die Vorbereitung oder die Prüfungen, in der Bibliothek zu beziehen. Diese wurden ihnen dann per Post zugeschickt. Dies gilt übrigens auch noch weiterhin. Nun wird in jedem Prüfungszimmer eine Rückgabebox stehen. So können sie ihr ausgeliehenes Material zurückgeben, ohne in die Bibliothek zu müssen.

Santschi: Die Schulleitung ist in dieser Zeit sehr gefordert, denn es gibt ständig angepasste Weisungen von Bund und Kanton. Gleichzeitig stehen wir unter Druck so bald als möglich zu informieren. Diese Lösungen sind dann nicht immer perfekt, wir bitten um Verständnis.

 

*Für den Lesefluss wurde im Text nur die männliche Form verwendet, gemeint sind Maturanden und Maturandinnen.

Bildquelle: https://www.ksbg.ch/fileadmin/_processed_/a/8/csm_neubau_aussen_93cfd5397f.jpg