Essbare Röhrli, knuspriges Granola oder Taschen aus Kleidern: Schülerinnen und Schüler haben an einer Messe in Abtwil Produkte für die Welt von morgen präsentiert. Leonhard Kick hat sich umgesehen – und mit drei Jungunternehmer*innen gesprochen.
Abtwil: An der Regionalen Handelsmesse Ostschweiz stellen Schülerinnen und Schüler ihr frisch gegründetes Startup vor. Der Event ist Teil des Auswahlprozesses eines Wettbewerbes von «Young Enterprises Switzerland» (YES), welche die Mini-Unternehmen während ihren ersten Schritten begleitet. Was es mit den Ideen der Jugendlichen auf sich hat und wie die Zukunftspläne der Startups aussehen erfahrt ihr hier im Interview mit Finn Bogdan, Akif Hossain, Asya Gees und Giulia Walter.
Trinkhalme zum vernaschen
S’Röhrli verkauft essbare Strohhalme mit dem Hintergedanken, eine Alternative zu denen aus Plastik oder Papier anzubieten. An ihrem Stand in Abtwil bieten Sie neben unterschiedlichen Strohhalmen auch einen erfrischenden Smoothie an, welchen man direkt dazu geniessen kann. Akif Hossain erzählt, was genau dahinter steckt.
Akif, kannst du mir die Idee eures Produktes in einem Satz vorstellen?
Akif Hossain: «Trinken und damit Pasta! Wir wollen den Menschen eine Möglichkeit geben, ihre Getränke nachhaltig zu geniessen – mit Strohhalmen aus Pasta.»
Wie habt ihr euch auf den heutigen Tag vorbereitet und wie fühlt ihr euch jetzt?
«Die Vorbereitung auf den heutigen Tag war sehr intensiv und auch zeitaufwendig. Neben dem Designen unseres Standes haben wir uns nämlich auch mental auf diesen Event vorbereitet und zum Beispiel einen kurzen Pitch für unsere Kunden geprobt. Nun haben wir ein gutes Gefühl und sind glücklich heute hier zu sein.»
Habt ihr Ambitionen für die Zukunft? Wie geht es mit eurem Startup nach Ende des YES-Company Programmes weiter?
Akif Hossain: «Das kommt ganz auf die Nachfrage nach unseren Produkten darauf an. Erst kürzlich haben wir eine Anfrage von einem Migros-Restaurant erhalten, ob wir sie eventuell mit unseren Pasta-Strohhalmen beliefern könnten. Bei einer grossen Nachfrage sind wir auf jeden Fall motiviert unser Startup weiterzuführen.»
Taschen, die es in sich haben
Am nächsten Stand ist das Team Omid vertreten. Sie stellen Tragetaschen aus Kleidern her, «ein Produkt, welches von A bis Z nachhaltig ist», wie Finn Bogdan berichtet.
Finn, wie hat sich euer Team auf die Handelsmesse vorbereitet, was hat am meisten Zeit gekostet?
Bogdan: «Die Vorbereitung auf den heutigen Tag war sehr intensiv und wir haben viele Stunden investiert. Besonders mit dem Produzieren von genügend Taschen aber auch mit einer Strategie für ein effizientes Verkaufsverhalten haben wir uns beschäftigt.»
Wieso sollte man genau euer Produkt an dieser Messe kaufen, was hebt es von herkömmlichen Tragetaschen ab?
«Unsere Totebags sind nachhaltig in allen Bereichen: Ökologisch nachhaltig, da sie aus alter Kleidung hergestellt werden, aber auch aus einer sozialen Perspektive, da wir eng mit der GHG Sonnenhalde Tandem zusammenarbeiten, eine gemeinnützige und Hilfs-Gesellschaft der Stadt St. Gallen.»
Wie geht es für euch weiter, was für Ziele strebt Omid in der Zukunft an?
«Unser nächstes Ziel im YES-Company-Programme ist die Qualifikation für die Top-25-Miniunternehmen. Ausserdem können wir uns gut vorstellen unsere Idee später weiterzuverkaufen oder eventuell patentieren zu lassen.»
Granola mit Herz
Sogar aus Graubünden sind einige Jungunternehmerinnen angereist: Das Team Nabuglia produziert «von Hand und mit Herz gemachtes Granola Müsli», so Asya. «Unser Produkt zeichnet sich auch durch seine Nachhaltigkeit aus, da wir alles aus regionalen, veganen und biologisch zertifizierten Zutaten herstellen, mit Früchten, welche sonst weggeworfen würden», fügt Giulia hinzu.
Team Nabuglia, wie sah eure Vorbereitung für heute aus und wie fühlt ihr euch jetzt?
Asya: «In den letzten Wochen haben wir ebenfalls viele Stunden in das Design und dann die Umsetzung unserer Ideen für den Stand investiert. Heute Morgen mussten wir noch etwas improvisieren, doch schlussendlich hat alles gut geklappt. Wir fühlen uns jetzt gut, doch sind auch etwas müde, da wir von weit her angereist sind.»
Was für Ambitionen habt ihr mit eurem Startup für die Zukunft?
«Wir haben unser Startup mehr nach unseren Idealen ausgelegt, etwas Nachhaltiges zu erschaffen. Spezifische Ziele stehen für uns deswegen nicht im Vordergrund. Da das Führen eines Startups sehr energie- und zeitaufwendig ist, werden wir wahrscheinlich nach Ende des Jahres aufhören. Wir sind aber sehr froh über alle Erfahrungen, die wir in dieser spannenden Zeit machen durften.», erklärt Giulia.
Interviews von Leonhard Kick.