Alles, was ihr über den Schreibwettbewerb wissen müsst

Vor genau einer Woche fand die Preisverleihung des Schreibwettbewerbs statt, der alle zwei Jahre Schüler:innen zum Schreiben motivieren möchte und einlädt. Auf den Schulgängen konnte man ein Plakat mit der prominenten Aufschrift „DRECK“ sehen, was das diesjährige Motto war, an das man sich beim Entwerfen seiner Geschichte halten sollte.

Besonders jetzt, wo künstliche Intelligenzen wie ChatGPT eine bestimmte Prominenz in unserer Gesellschaft erreichen, stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, solch einen Wettbewerb zu veranstalten, wo man doch seinen Text mit einer künstlichen Intelligenz schreiben konnte. Auch international werden bei Schreibwettbewerben  künstliche Intelligenzen erlaubt. In Japan hat Rie Kudan den Akutagawa-Preis für ihren Roman „Tokyo-to Dojo-to“ (Tokio-Turm der Sympathie) gewonnen, der zum Teil mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurde.

Ursina Albrecht, die langjährige Preisverleihungsleiterin, sehe künstliche Intelligenzen wie ChatGPT als ein Werkzeug an. Sie könnten Ideen bringen, sowie dabei helfen, diese Ideen so auszudrücken, wie man es gerne möchte, aber vielleicht im Moment nicht könne. Es wäre ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Man könne ChatGPT mit Photoshop oder Blender vergleichen. Beides seien Werkzeuge, aber an sich würden sie keine schöneren Fotos oder 3D-Animationen liefern. Es brauche jemanden mit einer Idee, der sich mit den Werkzeugen auskenne, um etwas zu schaffen, das seiner eigenen Vision entspreche. Der Gebrauch von künstlichen Intelligenzen sei daher in diesem Stil erlaubt.

Mit einem Preisgeld von 400 Fr. hätte ich sehr viele Beiträge erwartet, jedoch wurden dieses Jahr nur 120 Texte eingereicht. Auch wenn man nicht den ersten Platz erlangte, bekam man auch für den zweiten und dritten Platz einen Preis von je 200 bzw. 100 Fr.. Für den vierten Platz gab es einen Anerkennungspreis in Form eines Gutscheins im Wert von 50 Fr. für Bücher. Es wird zwischen Kategorie A und B unterschieden. In der Kategorie A sind UGler und Erstklässler inbegriffen, in Kategorie B Zweit-, Dritt- und Viertklässler. Jedoch muss nicht unbedingt einer aus Kategorie A und einer aus Kategorie B bei jedem Platz gewinnen. Es kann auch zweimal A oder B sein, wie es dieses Jahr auf Platz 3 der Fall war, wo zweimal die Kategorie B gewonnen hat. Wen nur das Geld interessiert, wird sicher merken, dass es viele Möglichkeiten gibt zu gewinnen – man muss nur einen sehr guten Text schreiben können. Leichter gesagt als getan.

Das Werbeplakat war, zumindest für mich, etwas verwirrend. In einer Ecke konnte man zwar „Schreibwettbewerb“ lesen, aber 90 % des Plakats bestand aus der stilisierten Aufschrift „DRECK“, die für jemanden wie mich, der neu dabei ist, wenig Aussage hatte. Das Preisgeld war sehr klein gedruckt und hinter roten und grünen Balken etwas versteckt.  Vielleicht war das absichtlich so gestaltet – wer weiss…