QR-Codes bei Kantilive – ein Dilemma der Stundenpläne

Vor wenigen Monaten wurde an unserer Schule eine Änderung bei der Beschilderung der Schulzimmer vorgenommen. Früher waren die Originalstundenpläne der jeweiligen Zimmer ausgedruckt und ausgehängt. Doch in diesem Semester entschied die Schulleitung, stattdessen QR-Codes anzubringen, die – gescannt mit der Handykamera – zum Stundenplan auf NESA führen. Diese Umstellung sorgte für viele Diskussionen und durchaus auch negative Reaktionen. Aufgrund dieser starken Resonanz wurde noch vor den Frühlingsferien eine Umfrage via Microsoft Forms erstellt und über die Wochenmail verbreitet. 

Zu Beginn des Semesters waren viele Schülerinnen, Schüler und auch Lehrpersonen verwirrt. Sie wussten nicht genau, wofür die QR-Codes gedacht waren und warum auf der kleinen Tafel plötzlich kein gedruckter Stundenplan mehr hing. Nun musste man vor dem Schulzimmer stehen bleiben und warten – aus verschiedenen Gründen: Man musste das Handy aus der Tasche holen, es entsperren, die Kamera öffnen und schliesslich auf das Laden der Internetseite warten. Besonders Letzteres führte oft zu Verzögerungen. Dadurch kamen viele Schülerinnen und Schüler verspätet zum Unterricht und verloren zusätzliche Zeit bei der Überprüfung, ob sie sich vor dem richtigen Zimmer befanden. 

Die Schulleitung erklärte, dass die QR-Codes insbesondere bei kurzfristigen Raumänderungen hilfreich seien. Sie befürwortet diese neue Lösung und möchte sie weiterhin einsetzen. Doch ist sie wirklich effizient? Helfen die QR-Codes beim Zimmerwechsel, der ohnehin nur wenige Male pro Jahr vorkommt? Was ist mit Schülerinnen und Schülern, die kein Handy besitzen – insbesondere denjenigen aus dem UG? UG-Schüler dürfen ihre Mobiltelefone während der Schulzeit nicht benutzen und können die QR-Codes deshalb gar nicht verwenden. 

Zusammengefasst lässt sich sagen: Die QR-Codes sind eine Lösung, aber nicht die beste. Schülerinnen und Schüler haben im Alltag Schwierigkeiten, rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen. Wer ohnehin knapp kommt, gerät zusätzlich unter Stress, wenn er erst noch das richtige Zimmer suchen muss. Die Idee, über Microsoft Forms ehrliche und direkte Rückmeldungen der Schülerschaft einzuholen, ist jedoch sehr positiv und ein sinnvoller Schritt zur Verbesserung der Situation.