Paul-Grüninger-Tag – Meine Eindrücke

Wer war Paul Grüninger?

Am 28. Oktober 2025 fand zum vierten Mal der Paul-Grüninger-Tag an der Kantonsschule am Burggraben statt – mit einem Programm für alle vierten Klassen.
Dieser Tag ist dem jüdischen Flüchtlingshelfer Paul Grüninger gewidmet, der in den antisemitisch geprägten Zeiten der Schweiz während des Nationalsozialismus vielen Menschen das Leben rettete.

Für seine mutigen Taten wurde er damals jedoch verhöhnt und in einem Gerichtsverfahren hier in St. Gallen seines Postens als Polizeikommandant enthoben. Erst viele Jahre nach seinem Tod wurde er rehabilitiert und gilt seither als Held.

Im Kanti-Park steht heute seine Statue – ein Andenken an seine selbstlosen Hilfeaktionen. Grüninger stellte den Schutz der verfolgten Jüdinnen und Juden über seine eigene Sicherheit und Karriere. 

Meine Eindrücke zum Paul-Grüninger-Tag an der KSBG

Am Morgen fand ich das Programm insgesamt recht gut. Auch wenn der gezeigte Dokumentarfilm über Paul Grüninger bei einigen eher für müde Augen sorgte als für Begeisterung, waren die anschliessenden Projekte zum Thema «Antisemitismus heute» wirklich spannend. Jede Klasse setzte sich auf ihre eigene Art mit dem Thema auseinander – das machte den Vormittag abwechslungsreich und interessant.

Der Nachmittag war ebenfalls gelungen. Mein persönliches Highlight: der Vegi-Burger am Rand des Fussballturniers im Paul-Grüninger-Stadion. Mit halbvollem Mund habe ich das KSBG-Team angefeuert – die Stimmung war top!

Vor dem Fussballmatch gab es noch eine Art Q&A zum heutigen Immigrationsverfahren auf der Tribüne. Die Idee war gut, aber die Umsetzung hätte man, finde ich, etwas lebendiger gestalten können. Über hundert Schüler:innen zwei Stunden lang in der Kälte sitzen zu lassen, um einen Frontalvortrag zu hören, wurde irgendwann zäh. Vielleicht wäre es besser gewesen, kleinere Gruppen zu bilden, die im Stadion verteilt verschiedene Fachpersonen treffen und direkt mit ihnen ins Gespräch kommen – das wäre sicher interaktiver und spannender gewesen.

Alles in allem fand ich den Paul-Grüninger-Tag sehr gelungen. Ich habe auf jeden Fall neue Einblicke gewonnen – vor allem dazu, wie sich Antisemitismus damals und heute zeigt und was Zivilcourage wirklich bedeutet.