Herr Bühlmann fährt immer noch nicht. Jetzt ist Kanti Live zu Ohren gekommen, dass Herr Bühlmann den Nothelferkurs wegen einer Wette mit seiner Klasse absolviert.
Herr Bühlmann, wir haben gehört, dass Sie den Nothelferkurs wegen einer Wette mit ihrer Klasse machen. Stimmt das?
Ich bin nicht direkt wegen der Wette hier, aber die Wette hat dabei geholfen, mich hierherzubringen. Meine aktuelle Klasse ist nicht die erste, welche mich gefragt hat, wieso ich den Fahrausweis noch nicht habe. Auch bei früheren Klassen war es manchmal ein Gesprächsthema. Die Schüler der 4iW haben mich motiviert, mich hier anzumelden. Ich hatte das Absolvieren des Nothelferkurses aber schon länger geplant. Momentan bietet es sich gut an. So entstand dann auch die Wette. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich am Maturaball mit einem Auto kommen muss. Wenn nicht, dann muss ich eine Runde ausgeben.
Wissen Sie schon, was Sie für ein Auto kaufen wollen?
Nein. Ich habe nicht vor, mir ein Auto anzuschaffen. Ich mache das Ganze auch nicht, weil ich demnächst auf eines angewiesen wäre. Es ist aber so, dass ich momentan etwas mehr Zeit zur Verfügung habe und wer weiss, ob ein Führerschein in Zukunft nicht einmal nützlich wäre. Für den Maturaball werde ich schon ein Auto auftreiben können – sofern die Wette für mich denn gut ausgeht – denn ich habe eine grosse Familie und viele Freunde mit fahrbaren Untersätzen.
Gab es Situationen, in denen es gut gewesen wäre, den Fahrausweis gehabt zu haben?
Ich bin bis jetzt immer sehr gut zurechtgekommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Allgemein bin ich gewohnt Zug zu fahren. In meiner Familie waren wir selten mit dem Auto unterwegs. Als Student hatte ich kein Geld für ein Auto und ich pendelte die gesamte Studienzeit über per Zug nach Zürich. Ich benötigte den Fahrausweis nicht, denn ich kam immer überall hin, wo ich hin musste. Einzig in den Ferien musste ich mich öfters von Freunden herumkutschieren lassen.
Wir haben gehört, dass da ihr dritter Nothelferkurs ist, gibt es Sachen, die sich verändert haben? Tipps?
Ich habe noch GABI gelernt und dachte ich könnte jetzt damit punkten, aber leider hat sich schon wieder einiges geändert. Es gibt definitiv Neues, die Entwicklung kann nachverfolgt werden. Man sollte nicht vergessen, dass, wenn der Nothelferkurs gemacht ist, die Autoprüfung in den folgenden sechs Jahren gemacht werden muss – sonst ist er nicht mehr gültig. Ich habe meinen ersten Nothelferkurs mit 18 gemacht, aber die Autoprüfung dann aus verschiedenen Gründen nicht absolviert. Jetzt läuft hoffentlich aber alles glatt und ich kann im Sommer am Maturaball mit dem Auto vorfahren.
Wie fühlen Sie sich im Nothelferkurs selber unter all den Schülern?
Gut. Dass ich hier dabei bin ist für mich nichts derart Aussergewöhnliches, als dass es da eine besondere Gefühlslage gäbe.
Damit Sie am Nothelferkurs dabei sein konnten, haben Sie auf den Besuch der Poetry-Slam-Meisterschaften verzichtet. Wie schwer ist Ihnen das gefallen?
Sehr schwer. An dieser Stelle noch einmal ein ‚,äxgüsi‘‘ an Lukas, also Herrn Dumelin, der die Slam-Besuche jeweils organisiert. Ich wäre auch dieses Jahr sehr gerne Freitag und Samstag dabei gewesen – so reise ich morgen (Samstag, Red.) nach. Aber Herr Dumelin verzeiht mir das eher, als dass mir meine Schüler ein Schwänzen des Kurses nachgesehen hätten.
Worauf freuen Sie sich, wenn der Führerschein gemacht ist? Möchten Sie einen Ausflug machen oder doch weiterhin die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen?
Ich werde sicher weiterhin die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Besonders in den Ferien wird es schon nützlich sein, das Autofahren zu beherrschen. Bis dahin scheint es mir aber noch ein langer Weg.