Ueli Albrecht, Wirtschaftslehrer an der KSBG, mochte die Sporthallen-Provisorien als er noch als Schüler die KSBG besuchte.
Herr Albrecht, wie hat sich die KSBG geändert seit ihrer Rückkehr als Lehrer?
„Ich besuchte die KSBG als Schüler von 1994 bis 1998. Zu dieser Zeit gab es noch keine eigentlichen ‚Schwerpunkt- und Grundlagenfächer‘, die man wählen konnte, man konnte sich einfach für eine Abteilung entscheiden (Wirtschaft, Naturwissenschaften, Latein). Ich habe Wirtschaft gewählt, und bin heute ja selber Wirtschaftslehrer hier.
Den Neu- und Altbau der KSBG gab es schon damals, allerdings begann man gerade, die Gebäude zu renovieren und den neuen Turnhallentrakt zu bauen. Wir haben also viel Zeit in Sporthallen-Provisorien verbracht, was für mich gut war, denn dort gab es nicht viele Turngeräte, und so konnten wir oft meine geliebten Ballsportarten ausführen.
Viel mehr Lehrer als heute kamen in Anzug und Krawatte zur Schule, die Hierarchie zwischen Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern war damit offensichtlicher. Zumal es die Zeit von Nirvana und den anderen Grunge-Bands war und die Schülerinnen und Schüler oft die ältesten und vergilbtesten Kleidungsstücke anzogen, die sie finden konnten, Hosen absichtlich zerrissen oder sich die die Haare bis tief ins Gesicht wachsen liessen.“
Hat es Schüler, in denen Sie sich wiederkennen?
„Es gibt auch heute viele Schülerinnen und Schüler, welche so wie ich in stabilen Verhältnissen aufwachsen, vielseitig interessiert sind, im Unterricht manchmal mit ihren Gedanken ganz woanders sind, für Prüfungen erst im allerletzten Moment lernen und trotzdem ohne grosse Schwierigkeiten die vier Jahre und die Maturaprüfungen überstehen. Ich finde es auch heute schön, wenn sich Schülerinnen und Schüler auf ein Fach einlassen und nicht schon von Anfang an mit der Einstellung hineinsitzen, dass sie das sowieso nicht interessiert.“
Gibt es eine lustige Geschichte aus ihrer KSBG Zeit? Wenn ja, dürfen wir diese hören?
„Diese Geschichte fanden natürlich nicht alle lustig, vor allem nicht der Hauswart, die Hausreinigung, die Schulleitung und viele Lehrerinnen und Lehrer; für mich bleiben aber einige witzige Szenen in Erinnerung: In meinem ersten Jahr an der KSBG war Samstagmorgen noch Unterricht, und der Unterricht während des Open-Airs wurde nicht vorgeholt wie heute. Wie das verlaufen ist, kann man sich etwa vorstellen…“