Viele freuen sich darauf, einige wünschten, es gäbe sie nicht, aber alles in allem erfreuen sich die Schülerinnen und Schüler an der Abwechslung und den neuen Erkenntnissen, die eine besondere Unterrichtswoche mit sich bringt. Trotzdem hätten wir ein paar Fragen an Prorektor Andreas Wenk.
Herr Wenk, was soll den Menschen an der Schule in den BUs vermittelt werden?
Das Leitbild unserer Schule hat für die Lernenden zwei Ziele. Und diese sind zum einen die Hochschulreife, zum andern die Gesellschaftsreife. Für die Hochschulreife sorgt der allgemeine Unterricht nach dem Lehrplan. Für Qualitäten wie die Gesellschaftsreife können solche besonderen Unterrichtswochen sehr wertvoll sein.
Sie planen, koordinieren und sind Hauptverantwortlicher für die BU I und BU II und alles, was damit zu tun hat. Wie stellen sie die Vielfalt von Angeboten auf? Und was machen sie eigentlich in den besonderen Unterrichtswochen?
Jede Lehrperson soll natürlich auch in den besonderen Unterrichtswochen beschäftigt sein. Da setzen wir auf Eigenverantwortung. Einige sind mit ihrer Klasse unterwegs, andere leiten einen Kurs in ihrem Kernkompetenzgebiet. Aufgrund meiner Prorektortätigkeit ist bei mir business as usual.
Vor einigen Jahren gab es für die 1. Klassen noch die Klassenwochen. Wieso wurden diese abgeschafft?
Damals war der Französischaufenthalt am Ende der 1. Klasse noch nicht obligatorisch. Die Schülerinnen und Schüler gingen mit ihrer Stammklasse unter der Leitung der jeweiligen Klassenlehrperson für eine Woche in ein Lager. Nun gehen sie an dessen Stelle für mindestens zwei Wochen in den Französischaufenthalt. Die Gelegenheit, eine Woche miteinander zu verbringen, haben die meisten Klassen in der BU II des 2. Schuljahres. Die bilingualen Klassen haben dies wegen dem Englischaufenthalt erst im 3. Schuljahr im Rahmen der Schwerpunktwoche. Die Verantwortung liegt dabei bei den Klassen und der Klassenlehrperson.
Mit der Vulkanismusreise nach Napoli und Stromboli, der Romreise und der meeresbiologischen Feldarbeitswoche auf Giglio werden alle speziellen Programme in Italien angeboten. Ist das ein Zufall?
Ja. Alle drei Orte haben einen Bezug zu dem jeweiligen Fach, welches mit den Schülerinnen und Schülern die Reise macht. Und diese Orte liegen nun einmal alle in Italien. Der simple Grund, wieso sie ebenfalls alle bereits in den Herbstferien des 3. Jahres, und nicht erst im März stattfinden, sind die optimalen Wetterverhältnisse im Herbst. Diese Angebote sind ein weiterer Aspekt der erwähnten doppelten Bildung; die Schülerinnen und Schüler können Erfahrungen vor Ort sammeln.
Wieso gibt es die BUs überhaupt? Was ist vorgegeben und was führt die Schule aus freien Stücken durch?
Die BUs gibt es in dieser Form schon sehr lange an unserer Schule. Gemäss dem Schulreglement des Kantons soll mindestens eine besondere Unterrichtswoche durchgeführt werden. Wir haben zwei davon. Die besondere Unterrichtswoche I im März bietet eine Beschäftigung für Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen während der Kantiaufnahmeprüfung. Die BU II war früher in einer Woche im Mai. Wir entschieden uns dann jedoch, sie an das Schuljahresende zu setzen, weil es so für die Schülerinnen und Schüler keinen Unterbruch gibt und es einen guter Abschluss macht. In dieser Woche haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Rahmen eines Klassenlagers oder eines Sprachaufenthaltes ihren Horizont zu erweitern und neue Eindrücke zu gewinnen.
Warum gibt es die BU eigentlich? Was wird in der BU alles angeboten? Und welche Klasse liefert den besten Schnappschuss? Im Rahmen einer mehrteiligen Serie setzt sich „kanti live“ mit der Besonderen Unterrichtswoche II auseinander.