4% aller Kantischüler*innen leben vegan, 19% vegetarisch und eine Person wünscht sich einen Döner Donnerstag. Dies ergab eine Umfrage an der Kanti, welche das EF Nachhaltigkeit im Rahmen eines Projektes mit der Mensa vor den Frühlingsferien durchführte.
An der Umfrage nahmen 622 Kantischüler*innen über alle vier Klassenstufen und auch dem UG teil.
Von ihnen besuchen nur 3% täglich die Mensa, 12% mehrmals die Woche und 40% eher selten, also eins bis fünf Mal im Monat. Mit 45% isst der grösste Teil der Schülerschaft jedoch überhaupt nie in der Mensa.
Als Gründe dafür, nur selten in der Mensa zu essen, gaben viele an, sie bevorzugten die alternativen Essensangebote in der St.Galler Innenstadt.
Ebenfalls oft wurde die Entscheidung, nicht in der Mensa zu essen, oft damit begründet, dass sich auf der Schüler*innenkarte kein Geld befinde. Die Umfrage ergab zu diesem Punkt zudem, dass sich 43% der Schüler*innen alternative Zahlungsmethoden, wie zum Beispiel Twint, wünschen. Die Mensa und die SV group prüft derzeit weitere Bezahlungsmöglichkeiten für die Mensa.
Zu teures Essen ist nur für wenige Personen der massgebende Grund die Mensa nicht zu besuchen und das Essen wird unter den Schüler*innen allgemein als preiswert empfunden. Diese Meinung teilt 73% der Schüler*innenschaft.
Wer oft in der Mensa isst, schätzt besonders die kurzen Wege zur Mensa und das Essen.
Doch wie ernährt sich die Kanti? 4% der Schüler*innen leben vegan, 19% ernähren sich vegetarisch. Dabei ergab die Umfrage Unterschiede zwischen den Klassenstufen:
- Stufe Kanti: vegan 1.4%, vegetarisch 14%
- Stufe Kanti: vegan 0.8%, vegetarisch 17.7%
- Stufe Kanti: vegan 12%, vegetarisch 24.5%
- Stufe Kanti: vegan 5.9%, vegetarisch 19.2%
Auch im UG liessen sich drei Vegetarier*innen finden – und das obwohl nur 24 UG-ler*innen an der Umfrage teilgenommen haben.
Die dritten Klassen ernähren sich laut der Umfrage also mit den wenigsten tierischen Produkten.
Bei der Frage, wie sich die Mensa verbessern könnte, reichten die Antworten von gesünderem Essen über Gratisbesteck bis hin zum Wunsch nach mehr Sitzplätzen. Ein besonders beliebtes Menü scheint der Kaiserschmarren zu sein, denn viele Schüler*innen wünschten sich ein häufigeres Angebot dieses Gerichts.
Eine besonders kreative Idee kam von einer Person, welche sich neben dem panierten Freitag einen Taco Dienstag oder einen Döner Donnerstag wünschte.
Die eben beschriebene Umfrage benötigte das EF Nachhaltigkeit, da sie sich sich in den letzten Monaten kritisch mit der Nachhaltigkeit in der Mensa auseinandergesetzt hatten und daher genauer über die Essgewohnheiten der Schüler*innenschaft Bescheid wissen musste. Einerseits beschäftigten sie sich mit dem grossen Tellerrücklauf und andererseits damit, ob und wie es möglich wäre, häufiger vegane Menüs anzubieten.
Zum ersten Punkt gibt es in der Mensa schon Angebote, um die eigene Essensverschwendung zu minimieren: Nachschöpfen und Take Away.
Durch die Möglichkeit Nachzuschöpfen können sich die Mensabesucher:innen weniger schöpfen lassen, ohne dabei Angst haben zu müssen, zu kurz zu kommen. Denn wessen Magen nach der ersten Portion noch knurrt, erhält eine zweite. So würden weniger Nahrungsmittel übrig bleiben.
Wird der eigene Appetit trotzdem einmal überschätzt, kann in der Mensa eine Mehrweglunchbox ausgelehnt werden, um das übriggebliebene Essen einzupacken. Dies kostet allerdings zehn Franken Depot. Weil die Mensa ein Teil von reCIRCLE, einem schweizerischen Mehrweggeschirr Netzwerk ist, können die Lunchboxen auch in allen anderen Restaurants abgegeben werden, die ebenfalls Teil dieses Netzwerkes sind.
Diese beiden Angebote werden allerdings nur selten genutzt, was auch daran liegt, dass nur sehr wenige Kantischüler*innen darüber Bescheid wissen. Dies spiegelt sich auch in den Umfragewerten wieder: nur 8% gaben an zu wissen, dass sie in der Mensa nachschöpfen dürfen und nur 22% kannten das Mehrweggeschirr. Hierzu meinte Patrick Vogt, der Leiter der Mensa, dass es schwer sei, die Schüler*innenschaft zu erreichen und sie über die existierenden Angebote zu informieren.
Bezüglich Essensverschwendung wäre ein weiteres mögliches Projekt, welches sich Patrick Vogt zusätzlich vorstellen könnte, übrig gebliebene Brötchen vom vorherigen Tag für einen günstigeren Preis nochmals zu verkaufen.
Der Grund dafür, dass es pro Woche nur ein- bis zweimal ein veganes Menü gibt, ist, dass die Nachfrage danach nicht genügend hoch ist. Laut Patrick Vogt machen die vegetarischen oder veganen Varianten, Penne ausgenommen, bloss um die 15% aller verkauften Menus aus. Mit Penne eingenommen wären es 35%.
Trotzdem gaben 44% der Personen, welche die Umfrage ausgefüllt haben, an, sie haben Interesse an einem veganen Menu. Diese Zahl bleibt mit 45% sehr ähnlich, auch wenn Personen, die nie in der Mensa essen, nicht berücksichtigt werden.
Deshalb organisiert das EF Nachhaltigkeit vom 17. bis zum 21. Mai eine vegane Woche in der täglich vegane Menüs für fünf Franken angeboten werden. Die Menüs werden gesponsort von myClimate und o.u.t.. Die ersten 120 Personen erhalten dazu eine Flasche gratis Apfelsaft, der von Gartengold bereitgestellt wird. Kommt so früh wie möglich, denn es gilt: de schneller isch de gschwinder.