Impfen: das ist momentan wahrscheinlich eines der am meisten diskutierten Themen. Ob man sich impfen lassen soll, das muss jeder für sich selbst entscheiden, doch manche Menschen wurden durch Gerüchte über das Impfen verunsichert – aber stimmen solche Aussagen? Hier also ein paar dieser Prognosen überprüft:
- ” Der Impfstoff wurde viel zu schnell zugelassen!” (Q1)
Es stimmt zwar, dass der Impfstoff schneller zugelassen wurde als üblich, dennoch wurden genau die gleichen Checks wie bei anderen Impfstoffen durchgeführt. Beim Sars-CoV-2-Impfstoff wurden die einzelnen Schritte teilweise gleichzeitig statt nacheinander durchgeführt. Ausserdem waren die Fördergelder zur Entwicklung des Impfstoffs viel höher. Noch dazu hatte man schon Erfahrung mit anderen Grippeimpfungen und musste nicht bei Null beginnen. Es gibt ja jedes Jahr neue Grippen, gegen die Impfungen entwickelt werden.
- “Die Langzeitfolgen sind noch unklar!” (Q2)
Richtig, aber die Chancen auf Nebenwirkungen liegen bei 0,0001%. Ausserdem zeigen sich Spätfolgen im Regelfall nach ca. 8 Wochen. Danach kann das, was im Körper passiert, keine direkte Folge des Impfstoffs sein, da dieser dann bereits vollständig abgebaut ist.
- “Der wirkt doch eh nicht 100%!” (Q3)
Richtig, kein Impfstoff wirkt in 100% der Fälle. Der Covid-19-Impfstoff hat allerdings eine Wirkung von 90% oder mehr. Falls man dennoch Krank werden sollte, ist der Krankheitsverlauf deutlich milder.
- “Wenn das Virus mutiert, ist der Impfstoff wirkungslos!” (Q4)
Nein, generell gilt: Viren mutieren, das ist normal. Der Impfstoff ist momentan gegen alle Mutationen schützend, und falls das Virus weiter mutiert, ist der Impfstoff aufgrund seiner Struktur sehr leicht anpassbar. (Mehr zum Thema mRNA-Impfstoff findet sind im Artikel von Jelena Zuberbühler und Chiara Mendler zu diesem Thema zu finden.)
- ” Der Impfstoff macht Frauen unfruchtbar!” (Q5)
Unwahrscheinlich, denn es ist kein einziger Fall von Unfruchtbarkeit aufgrund der Impfung bewiesen.
- “Da sind Computerchips drin und das macht magnetisch!” (Q6)
Nein. Manche behaupteten das auf Facebook oder Telegram Web, doch viele Ärzt*innen haben ganz klar erklärt, dass keine metallischen Stoffe oder eben Computerchips vorhanden sind. Nanochips existieren zwar, sind jedoch zu gross und es bräuchte spezielle Nadeln. Auch die Menge an Metall, die gross genug wäre um einen Magneten anzuziehen, wäre viel zu gross für eine Spritze.
Ob man sich impft, ist die eigene Entscheidung, aber es ist klar, dass die Impfung uns und andere schützt und Infektions- und Todesfälle senkt. Also, wer etwas über das Impfen sagt, egal ob Positives oder Negatives, sollte das auch logisch begründen können.
Quellenverzeichnis
(Q1): Wie sicher ist eine schnelle Zulassung für einen Corona-Impfstoff – SWR Wissen / helios-gesundheit.de
(Q2):helios-gesundheit.de / Impfstoffe: Warum es keine Langzeit-Nebenwirkungen gibt – ZDFheute
(Q3):helios-gesundheit.de / Impfstoffwirksamkeit – Wikipedia
(Q4):helios-gesundheit.de / Corona: Wie gefährlich sind die neuen Varianten? – quarks.de
(Q5):helios-gesundheit.de / Unfruchtbar durch Corona-Impfung? – SWR Wissen
(Q6): Corona-Impfstoffe machen nicht magnetisch und enthalten keine Mikrochips | Faktencheck (afp.com)
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