Fan blendet Spieler mit Laserpointer, Hüppi muss eigene Fans beruhigen – Der FCSG im Cupfinal

Bild: SRF

Der FC Lugano bezwingt den FC St. Gallen mit einem unerträglichen 4:1. Die Partie endet innerhalb der regulären Spielzeit, die Diskussionen aber könnten diese weit übersteigen.

Im vollen Wankdorf Stadium ging am vergangenen Sonntag der 98. Cupfinal über den Rasen. Bereits in der fünften Spielminute gelang es den Tessinern den Ball im Tor der Espen zu versenken. Mit einem schnellen offensiven Start konnte Lugano die Führung bis hin zur zwanzigen Spielminute halten. Hier fängt ein Fan aber von der Tribüne aus Spieler auf dem Platz zu blenden. Die Partie wird kurzzeitig unterbrochen, kann jedoch schon bald weiter gehen und zum ersten Tor für die St. Galler führen.

Bis kurz vor der Halbzeit gibt es von beiden Teams keine Tore mehr, doch nach einem schlecht abgeleiteten Pass im Strafraum sind es die Tessiner, die noch einen Ball hinter den Torhüter der St. Galler bringen. 1:2 im Rückstand startet der FC St. Gallen in die zweite Halbzeit, wo ihm bis zum Abpfiff nichts mehr gelingt. Es ist erst nach der Partei, wo die Kameras weg von den Gewinnern und wieder zur Fankurve der St. Galler gerichtet wird. St. Galler Fans Stürmen mit Pyros in den Händen den Rasen und Clubpräsident Matthias Hüppi schreitet ein.

Laserpointer im Stadion

Bereits 2010 konnten die ersten Attacken auf Spieler*innen mit Laserpointern beobachtet werden. Ein Fan blendet von der Tribüne jemanden auf dem Platz. Sei es beim Freistoss, beim Einwurf oder bei Elfmeter. Ihre Häufigkeit hat seither nur zugenommen. Inzwischen wird nämlich an fast jedem grossen Sportevent mit Laserpointern gepfuscht. Die Schiedsrichter haben nach der Attacke richtig gehandelt und das Spiel kurzzeitig unterbrochen. Das Reglement des Schweizer Fussballverbandes (SFV), gibt diesen kurzen Unterbruch nämlich vor. In einer kurzen Durchsage wird auf das Verbot aufmerksam gemacht. Dabei bleibt es aber, weitere Massnahmen wurden während dem Spiel nicht ergriffen. Gleich wie bengalische Feuer, sogenannte «Pyros», werden Laserpointer an der Security vorbeigeschmuggelt oder bereits am Vortag im Stadion versteckt.

Die Benützung von Laserpointern wird von der UEFA mit einer Geldstrafe von 8’000 Euro bestraft. Im Wiederholungsfall liegt diese bei 12’000 Euro. Bei Länderspielen wurden bereits Strafen in Höhe von mehreren zehntausend Franken gegen die zugehörigen Fussballclubs ausgesprochen, so zum Beispiel die 30’000 Euro Strafe gegen die englische Nationalmannschaft für die Verwendung von Laserpointern und Pyros und Buhrufen während der Partie gegen Dänemark in der Europameisterschaft 2021. Nachspiel sollte die Attacke auf den FCSG Spieler aber keine haben.

Pöbelnde St. Gallen Fans stürmen den Platz

Nachdem St. Gallen Fans den Platz stürmen, muss der 65-jährige FC St. Gallen Präsident auf den Platz treten, um die Fans zur Vernunft zu bringen. Die maskierten Männer stürmen nach Abpfiff den Rasen des Wankdorf Stadiums, um eine Szene aus der Niederlage zu machen. Etwa 20 an der Zahl sind es, die nachher von Clubpräsident Matthias Hüppi und den Platzwächtern vom Platz verwiesen werden.

Nicht selten kommt es im Fussball zu Ausschreitungen. Der Aufruhr am vergangenen Sonntag hat also niemanden überrascht. Trotz allem ist es die Vehemenz dieser Auftritte, die den Fans jedes Mal aufs Neue unerwartet kommt. Wenn diese Ausschreitung von den Sicherheitsdiensten im Stadion als zu gefährlich eingestuft werden, kann es zu einem Spielabbruch kommen. Spielabbrüche sind in der ersten Schweizer Liga selten. Bei unserem Nachbar Frankreich muss man aber kein halbes Jahr zurückschauen, um einen solchen Spielabbruch zu finden.

Ende letzten Jahres, musste die Partie zwischen Olympique Lyon gegen Olympique Marseille bereits nach vier Minuten abgebrochen werden. Ein Fan von Olympique Marseille warf nämlich eine Flasche aufs Feld und traf dabei einen der Spieler von Lyon am Kopf. Der Spielabbruch erfolgt sofort und es wurden alle Zuschauer*innen aus dem Stadion geführt.

Ein Solcher Auftritt wirft ein unfassbar schlechtes Licht auf den Sport und zieht jeweils ein riesiges Nachspiel mit sich. Ausserdem betreffen sie ebenfalls alle Fans, welche nur kommen, um ihr eigenes Team Spielen zu sehen. Die meisten dieser Fälle werden, wie auch die Laserpointer Attacken noch lange nach dem Spiel Konsequenzen für die Täter*innen, die Mannschaft wie auch seine Fans haben. Schliesslich sieht man sein Team viel lieber in den Schlagzeilen, weil sie sportliches geleistet und nicht weil ihre Fans für einen Krawall gesorgt haben.

Quellen:

ftw.usatoday.com

uefa.com

faz.net