,,Liebesgeschichten, die nicht an die Öffentlichkeit gehören.‘

Christoph Albrecht ist Deutschlehrer an unserer Schuler. Er war, wie wir alle momentan, auch einmal Schüler an der KSBG. Er erzählt von seiner Schülerzeit und wie die KSBG zu seiner Zeit aussah.

Herr Albrecht, wie hat sich die KSBG geändert, seit ihrer Rückkehr als Lehrer?

Der Unterrichtsstil (stärkere Aktivierung der Lernenden), die Mensa (gab es 1990 noch keine), der Durchbruch vom B- zum H-Stock (ein Luxus!), die Turnanlagen (Kraft- und Ausdauerraum inexistent), neue Bibliothek (vorher im E-Stock), Facharbeit und Maturaarbeit (gab es noch nicht), die neue Aula (die Bühne stand damals noch im Westen), die Aquarien (der Clownfisch, den meine Töchter so mögen), Computerisierung (erste Gehversuche in den späten Achtzigerjahren), Neukonzipierung der BUI und BUII (während den AP fuhren wir Ski im Toggenburg), Intensivierung des Sprachaustauschs (Sion!); der Lehrkörper ist jünger und weiblicher geworden (evtl. Täuschung), Monitore an den Eingängen, Zimmer mit fixen Computern und Beamern, Fahrradunterstand; Pingpong-Tische (wir hätten sicher Rundlauf gemacht!); Sitzbänke vor dem Haupteingang (in der grossen Pause stand man herum), Capelli-Gipfel in der grossen Pause (Snickers etc.); schulfreier Samstag (ab und zu kamen wir nüchtern); damals gab es noch Maturareisen (wir waren mit dem Philosophielehrer in Budapest).

Hat es Schüler, in denen Sie sich wiederkennen?

Ja, eher in den unaufmerksamen, in denen, die ihre Gedanken bei allem Anderen haben, aber sicher nicht beim Unterricht. Und in denen, die alles auf den letzten Drücker machen, die gerne ironisch sind, die beim Sport immer alles geben, die langsam in die Literatur hineinwachsen, die das Denken entdecken, die während des Unterrichts aufs Klo müssen, die gerne gute Noten haben, aber wissen, dass das zu viel Aufwand bedeutet, die gerne zeichnen, die die Pausen schätzen, die gerne zwischendurch gamen (damals gab es noch Spielsalons in der Nähe), die unbedingt Schokolade essen müssen, vor allem Schokoriegel, um das Ganze durchzustehen.Und denjenigen, die sich um die Natur sorgen und sich für eine Humanisierung der Welt einsetzen.

Gibt es eine lustige Geschichte aus ihrer KSBG Zeit? Wenn ja, dürfen wir diese hören?
Verbindungsgeschichten, die besser verschwiegen werden. Liebesgeschichten, die nicht an die Öffentlichkeit gehören. Unterrichtsgeschichten, an die sich niemand erinnern will. Reisegeschichten, die mich geprägt haben. Literarische Geschichten, die mich zum Studium der Literatur führten.