FCSG-Trainer Peter Zeidler über Covid-19 und seine Vergangenheit als Lehrer

In Zeiten der Coronakrise steht vieles still. Sämtliche Fussballspiele wurden vorübergehend gestrichen. Wir haben Peter Zeidler, Cheftrainer des FC St. Gallen 1879, gefragt, wie er die momentane Situation erlebt und er gibt uns Einblicke in seine Vergangenheit als Französischlehrer.

Die Schulen stehen aufgrund des Coronavirus vor einer der grössten Aufgaben seit Jahren und Ähnliches lässt sich für die Schweizer Fussballclubs sagen. Die nähere Zukunft ist ungewiss und das verunsichert. Sind Sie aktuell noch mehr gefordert als Betreuer, Psychologe und Vertrauensperson?   

Die wichtigsten Vertrauenspersonen sind immer und besonders in der jetzigen Situation in der eigenen Familie und unter den Menschen, die einen am allernächsten stehen. Deshalb haben wir unseren Spielern auch erlaubt, zu ihren Familien zu fahren.

 

Wieviel Kontakt haben Sie überhaupt noch mit den Spielern?

Wir rufen unsere Jungs nicht jeden Tag an, haben aber natürlich regelmäßig Kontakt. Die letzten 4 Wochen zuhause waren sicher aber auch eine gute Möglichkeit um zu sich zu kommen und viel nachzudenken.

 

Geben Sie auch Hausaufgaben, beispielsweise taktische Drills?

Unsere Jungs haben eine enorm hohe Eigenmotivation und wollen vom Trainerteam Vorschläge, Ideen und Programme, die sie dann bis zu 2x täglich in ihr persönliches Hometraining einbauen. Dabei geht es natürlich um physische Grundlagen und leider noch nicht um spielerische und taktische Dinge.

 

Wir werden durch unsere Lehrpersonen per Fernunterricht mit Aufträgen eingedeckt. Wie schätzen Sie als Französischlehrer Sinn und Unsinn von Fernunterricht ein und worauf würden Sie besonders achten, wenn Sie momentan eine Klasse per Fernunterricht beschulen müssten?

Französischlernen macht immer Sinn. Die Schülerinnen und Schüler können ihrer Kreativität beim Französischlernen freien Lauf lassen. Meine Empfehlung: viel französischsprachiges Radio oder TV hören oder sehen und vor allem bewusst und oft die Texte französischer Chansons hören und studieren.

 

Fehlt Ihnen das Unterrichten manchmal?

Ja, aber jetzt habe ich einen anderen Traumberuf: Fußballtrainer bei einem Traumverein, dem FC Sankt Gallen.

 

Das Fach Französisch hat mittlerweile bei vielen Schülern in der Deutschschweiz einen schweren Stand. Was würden Sie St.Galler Gymnasiasten, die für Französisch unmotiviert sind, mit auf den Weg geben?

Es gibt so viele Gründe, Französisch zu lernen. Die kann ich hier nicht alle aufzählen, da reicht der Platz nicht. Aber ich würde mich über eine persönliche Einladung an die Kanti freuen, dann können wir über alles diskutieren.

 

Anfangs des neuen Semesters wird sich Peter Zeidler unseren Fragen an der KSBG stellen. Wir danken Peter Zeidler herzlich für das Interview und wünschen Ihm viel Erfolg für die kommende Saison.