In „Schweigeminute“ von Siegfried Lenz geht es um eine eindrücklich geschriebene Liebesgeschichte. Das Buch ist sehr kurz, eine Wochenendlektüre. Ganz und gar nicht kitschig erzählt Siegfried Lenz die Geschichte einer Liebe, die schlussendlich ein tragisches Ende nimmt.
Die Novelle spielt an der westdeutschen Ostseeküste und wird als Rückblende aus Sicht eines Schülers erzählt. Es handelt sich um die Liebe zwischen diesem Schüler und seiner Englischlehrerin.
Siegfried Lenz schafft mit seiner Art zu schreiben eine ganz besondere Stimmung. Gerade das Zusammenspiel von unbeschreiblichem Glück und tief empfundener Trauer ist das Beeindruckende an Lenz‘ Erzählung. Einzig anhand von Andeutungen in Blicken und Gesten spielt Siegfried Lenz feinfühlig mit Emotion und Stimmung, fast schon wortkarg lässt er seine Figuren erscheinen. Genau das macht das Buch aus. Die tiefe Verbundenheit, die man zwischen den Protagonisten spürt, ohne dass sie genauer beschrieben wird.
Es ist für mich eine der eindrücklichsten Erzählungen im Bereich Liebesgeschichten, gerade auch, da ich sonst kein grosser Fan von Liebeserzählungen bin.
In der Bibliothek der KSBG ist das Buch vorhanden.
Bild: Ingrid von Kruse