Vergangenen Mittwochabend versammelten sich rund 40 geladene Gäste, Lehrpersonen, Prorektoren, der Rektor, Eltern und weitere Angehörige in der Aula der KSBG. Mit Maske und Abstand, versteht sich. Musikalisch untermalt durch Schülerinnen der Kanti, wurden die diesjährigen Siegerinnen des Schreibwettbewerbs gekürt. 250 Texte – in der ganzen Geschichte der Schreibwettbewerbs wurde noch nie derart viel eingereicht.
Durch die Pandemie ist unser soziales Leben weitestgehend eingebrochen – was Zeit und Muse frei macht zum Schreiben. Joya Moser, 2nS, die Siegerin der Kategorie der Zweit- bis ViertklässlerInnen, bestätigt dies: ,,Natürlich, denn beim Schreiben kann man in eine völlig andere Welt flüchten. Eine Welt, die man sich selbst zusammenbaut, und in der dann vielleicht kein Corona existiert und einen auf andere Gedanken bringt’’ Inspiriert durch einen Besuch in einer Jugendherberge mit ihrer Primarklasse, schilderte sie eindrücklich die fiktive, aber nicht minder bewegende Geschichte Naëls. Nachdem er seine Geschwister im Krieg sterben sah, liess er seine übrige Familie in Syrien hinter sich und flüchtete. Als unbegleiteter, minderjähriger Asylsuchender, hoffte er, von einem westlichen Land aufgenommen zu werden. Eine Odyssee, wie der Text heisst, ist eine Kurzgeschichte von Angst, Tod und Hoffnung.
Auch viele weitere Einreichungen verfügen über einen politischen, brandaktuellen Charakter.
Man könnte denken, das letzte, was die JurorInnen prämieren würden, wäre wohl ein Text über Corona. Falsch gedacht! Carolina Schäfer, 1aLM, überzeugte die Jury, wie sie sich auf kreative und überaus unterhaltsame Weise dem Homeoffice eines Ehepaars in Form einer Kurzgeschichte widmete. Dabei räumte sie den Sieg beim Untergymnasium und der ersten Klassen ab.
Bemerkenswert war ebenfalls der besonders hohe Frauenanteil der FinalistInnen. Elf der zwölf Nominierten waren weiblich. Waren die Jungs schlichtweg zu faul, einen Text zu schreiben? Joya Moser weiss darauf auch keine Antwort: ,,Ich weiss es ehrlich gesagt auch nicht, vielleicht konnten sich die Jungs nicht so mit dem Thema identifizieren oder sie beschäftigten sich während der Quarantäne lieber mit anderen Dingen, als mit Schreiben.’’
Schlussendlich schauen die OrganisatorInnen des Schreibwettbewerb auf einen äusserst erfolgreichen Anlass zurück.
Unter diesem Link können die nominierten Texte gelesen werden: https://www.ksbg.ch/fileadmin/kundendaten/fachgruppen/deutsch/Schreibwettbewerb_2020/Siegertexte_Schreibwettbewerb_2020.pdf