Wenn ich die Maturaarbeit nochmals schreiben müsste… – Tipps einer Viertklässlerin

Die Maturaarbeit markiert auf gewisse Weise den Anfang vom Ende unserer Kantizeit. Doch wie ist es so, eine solche zu schreiben? Einige Erkenntnisse nach dem heutigen Abgabetermin.

Die Maturaarbeit beschäftigt die Schüler*innen relativ lange. Im Frühjahr der dritten Klasse gibt es erste Informationen durch Herrn Näf, den zuständigen Prorektor. Der erste Schritt für uns ist dann das Einreichen einer Idee und das Finden eines Betreuers oder einer Betreuerin.

Wie finde ich ein Thema für meine Maturaarbeit?
Oftmals kommt das Thema der MA immer wieder auf, auch in den unteren Klassen. Manche beginnen erst sich Gedanken zu machen, wenn es “ernst wird”. Andere wissen schon nach wenigen Monaten in der KSBG, welche Frage oder These sie unbedingt abhandeln möchten. Es macht keinen grossen Unterschied, wie lange der Findungsprozess ist. Die Hauptsache dabei ist, dass ihr voll für euer Thema brennt, da ihr die Lust auch in arbeitsreichen Phasen nicht verlieren solltet. Ausserdem müsst ihr euch darauf gefasst machen, bei jedem Familienessen, jeder neuen Begegnung und jedem dritten Mittagessen nach eurem Maturaarbeitsthema gefragt zu werden. Denkt euch also doch schon im Voraus eine treffende Umschreibung aus. 😉

Das richtige Thema.
Mein ganz persönlicher Tipp: grenzt euer Thema ganz, ganz, ganz fest ein. Jedes Thema kann toll sein. Sehr spezifische Themen erleichtern aber das Arbeiten, da mensch sich weniger schnell verliert, mehr in die Tiefe gehen kann (was doch eigentlich immer gut ankommt) und zum Schluss weniger wahrscheinlich zu viele Seiten rauskürzen muss.

Ein Beispiel:
Der Imperialismus –> wird sowieso nicht gestattet…
Die Folgen des Imperialismus –> kommt wahrscheinlich auch nicht durch.
Die Folgen des französischen Imperialismus –> ja gut, Frankreiche hatte so einige Kolonien…
Die Folgen des französischen Imperialismus in Ägypten –> Super, dort waren die Franzosen “nur” vier Jahre lang!

Wenn ihr jetzt noch konkret auf die Zeit nach dem Verlust der Kolonie oder auf die heute noch spürbaren Folgen eingeht, seid ihr auf dem sicheren Weg. Man könnte die Arbeit dann sogar nur auf eine Region (Kairo, z.B.) oder einen Bereich (Essen, Sprache, Bildung) eingrenzen. Solange es genügend Quellen gibt, tut ihr euch mit der Eingrenzung einen echten Gefallen!

Die Folgen des französischen Imperialismus in Ägypten am Beispiel des Bildungssystems im heutigen Kairo. –> WOW.

Zu viel und zu wenig Zeit.
Ich habe schon einmal jemanden sagen gehört, die Maturaarbeit sei innerhalb einer Woche schreibbar. Das stimmt so halb. Meistens ist es nicht nötig, bereits in den Sommerferien nach der dritten Klasse mit dem Schreiben anzufangen. Wer aber ein Experiment oder Umfragen einbauen möchte, sollte es wirklich früh genug planen, sodass nachher keine unangenehmen Überraschungen auftauchen.

Wenn ich die Arbeit noch einmal schreiben müsste, würde ich mir die Deadline vor den Weihnachtsferien setzen. Dann würde ich alles fertig geschrieben haben wollen. Denn das Korrekturlesen ist oft mühsam und kann lange dauern. Ausserdem kann die Arbeit dann noch rund geschliffen werden; das ist last minute eher schwierig. Es ist eine grosse Hilfe, die Arbeit vor der Abgabe von jemand anderem durchlesen zu lassen. Um aber seine*n Helfer*in nicht zu stressen, sollte man auch dafür genügend Zeit einplanen. Und schliesslich: Layouten dauert lang!!!

Um sicher entspannt abgeben zu können, macht es auch Sinn, die Broschüre mit allen Vorgaben nochmals durchzulesen (am Anfang sollte sie echt auch angeschaut werden). Mit der Gewissheit, alle Anforderungen befolgt zu haben, richtig zitiert und formatiert zu haben, geht man viel lieber in die Sportferien bzw. ins Wochenende.

Auch ein wichtiger Punkt: Ausgeschlafen ist mensch grundsätzlich am produktivsten und genausten. Auch deshalb ist eine gute Planung vorteilhaft.

Zu guter Letzt…
Habt Spass beim Schreiben eurer Maturaarbeit! Ihr dürft entscheiden, was ihr macht, worüber ihr schreibt, und ihr könnt auch grösstenteils beeinflussen, wie ihr das Ganze umsetzt. Die Arbeit ist kein “riesiges Hindernis”, kein “potentieller Weltuntergang” – ihr habt die Kontrolle!