Der erste Mai – Was soll das?

Das letzte Quartal des Schuljahres ist angebrochen. Das bedeutet für uns einerseits latenter Prüfungsstress, andererseits unendliche Lektionsausfälle. Letzte Woche wegen der Lehrerkonferenz den Mittwochnachmittag frei, diese Woche gleich nochmals. Denn es ist der erste Mai, aber was heisst das eigentlich?

Der erste Mai ist international als «Tag der Arbeit» bekannt und ist ein weltumspannender Feiertag. 

Sein Ursprung liegt fast 140 Jahre und über 6’000 Kilometer entfernt in den USA. Dort streikten am ersten Mai 1886 in mehreren Städten Arbeiter für die Durchsetzung des Achtstundentages. Unter anderem in Chicago, wo es zu gewaltvollen Auseinandersetzungen kam. 

Der erste Mai wird 1890 erstmals international als «Tag der Arbeit» bezeichnet, als auf dem internationalen Arbeiterkongress in Paris in Gedenken an die Opfer von Chicago zu einer internationalen Demonstration am 1. Mai aufgerufen wird. Es sollte ebenfalls der Achtstundentag gefordert werden, aber auch Forderungen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen finden ein Ventil. 

In der Schweiz ist der erste Mai 1890 zum ersten Mal ein Feiertag und schon Mitte der 1890er-Jahre bekommen die Arbeiter jedes Jahr einen unbezahlten Freitag, um Demonstrationen und Feste zu besuchen. 

1919 schreibt der erste Mai nochmals Geschichte, denn die Gewerkschaften haben diesen Tag zum Stichtag für die Einführung der 48-Stunden Woche erkoren. 

In Basel, einem früh industrialisierten Kanton, wo die Gewerkschaften viel Gewicht hatten, wurde der erste Mai 1923 zum Feiertag. 

In den Jahren des 2. Weltkrieges und Kalten Krieges gab es Schwankungen in der Bedeutung des Tages, in den 1960ern erlebte der Tag wieder einen politischen Aufschwung.  

Nach 1964 wurde der erste Mai in sieben weiteren Kantonen zu einem Feiertag.
Deshalb geniessen in unserem Nachbarkanton Zürich heute alle einen halben freien Tag. Tatsächlich organisiert der Gewerkschaftsbund jedes Jahr in Zürich eine grosse Arbeiterdemonstration. Als Kantischüler*innen erhalten wir auch in St. Gallen den Nachmittag frei um friedlich «in Zürich randalieren zu gehen». 

Naja, das könnten wir theoretisch, aber ich schaue lieber zuhause auf dem Sofa Netflix. 

 

 

Quellen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017444/2020-02-19/
https://www.swissinfo.ch/ger/gesellschaft/feiertage-in-der-schweiz_warum-am-1-mai-nicht-alle-frei-haben/43148326
Grundlage Titelbild: https://slidesgo.com/de/theme/blackboard-hintergrunde-fur-das-marketing#search-blackboard&position-3&results-3&rs=search