Maturaprüfungen 2020 – Schüler zweifeln am Entscheid des Bildungsdepartements

Bild: keineap2020.ch

Der Kanton St. Gallen hat vorläufig entschieden. Die Maturaprüfungen 2020 finden statt. Jedoch nur die schriftlichen und unter strengen Hygienemassnahmen. Diese Entscheidung wird von vielen SchülerInnen kritisiert. Zwei davon sind Filip und Dario. Kanti live hat ihnen einige Fragen gestellt.

Wie geht es euch in der momentanen Situation?

Filip: Es herrscht grosse Unsicherheit und Unverständnis bezüglich des Entscheids.
Dario: Meiner Meinung nach macht die Politik momentan ihr eigenes Spiel, ohne uns miteinzubeziehen.

Was sind eure grössten Bedenken bezüglich der Maturaprüfungen?

Dario: Es wird nur von den Hygienemassnahmen während den Prüfungen gesprochen. Was vor und nach der Prüfungszeit ist, bleibt unklar. Die Hygienemassnahmen sowie die Kleingruppen und der Abstand sind während der Prüfung umsetzbar, aber auf dem Gang und im ÖV nahezu unmöglich.
Filip: Zudem sind wir SchülerInnen über eine lange Zeit im selben Raum, wo die Viren unbeirrt schweben können und sich im Raum verteilen. Die Schüler- und Lehrerschaft, die zur Risikogruppe gehören, werden zu wenig geschützt.

Wieso habt ihr euch dazu entschieden, aktiv etwas gegen den Entscheid zu tun?

Dario: Mein Motto ist: Wenn dich etwas stört dann musst du dich auch aktiv dagegen einsetzen und dich nicht nur beschweren.
Filip: Ich hatte die ständigen Diskussionen über den Klassenchat satt und wollte aktiv etwas tun. So bin ich zufälligerweise auf die Organisation gestossen.

Wie hat sich eure Vorbereitung für die Matura verändert? 

Dario: Ich habe in den Ferien meine Bücher für die Matura gelesen. Jedoch ist meine Motivation für das aktive Lernen auf die Prüfungen sehr klein. Meine Schule hat die Vorbereitung in den Stundenplan integriert, jedoch kann sie nicht im gewohnten Ausmass stattfinden.
Filip: Bei mir findet keine Vorbereitung durch die Lehrpersonen statt. Und auch ich kann mich nicht gut selbst vorbereiten, da ich mit dieser Unsicherheit und ohne Druck nicht gut lernen kann.

Habt ihr Bedenken bezüglich des Studiums?

Filip: Nein, die Vorbereitung für das Studium hat schon lange begonnen und in diesen Fächern ist man auch motiviert und hat sich über das Jahr einen Vorsprung erarbeitet.
Dario:  Auch ich habe keine Bedenken, die Anerkennung des Abschlusses ist garantiert worden.

Was wäre euer Meinung nach die beste Lösung momentan?

Filip: Die einzig faire Lösung wäre eine bundesweite. Gerade für SchülerInnen, die nur wenige Pluspunkte haben, wäre eine einheitliche Lösung wünschenswert.
Dario: Genau, denn jenen Personen wird durch eine Absage der Prüfungen nicht wirklich geholfen – sie müssen sich spätestens an der Uni an der eigenen Nase nehmen.
Beide: Hoffentlich sieht der Bund unsere Argumente und wird am Mittwoch eine bundesweite Lösung vorschlagen.

Im Namen der Organisation danken die beiden allen SchülerInnen, die sich solidarisch zeigten und die Petition unterschrieben haben.